Gehörgangsentzündung (Otitis externa)

Durch Bakterien oder Pilze kann sich der gesamte äußere Gehörgang entzünden. Normalerweise reinigt sich der Gehörgang selbst. Die Zellschichten der Gehörgangswand wachsen von innen nach außen und transportieren so Ohrenschmalz und Schmutzpartikel aus dem Ohr heraus.

Dieser Selbstreinigungsprozess wird durch Manipulationen im Gehörgang z.B. mit Wattestäbchen gestört. Die bei dieser Form der Ohrreinigung verursachten Verletzungen sind beliebte Eintrittspforten für Bakterien und Pilze und häufig Ursache der Gehörgangsentzündung.

Zur Ohrreinigung sollten also keine Wattestäbchen benutzt werden! Die richtige Methode ist, das außen angekommene Ohrenschmalz mit einem Tuch abzuwischen, ohne in den Gehörgang einzudringen. Aber auch bei richtiger Ohrpflege kann es durch Wasser, Ekzeme, Haarspray, Kosmetika oder kleine Verletzungen im Gehörgang zur Entzündung kommen.

Wie macht sich die Gehörgangsentzündung bemerkbar?

Typische Symptome sind Juckreiz, Rötung und Schwellung des Gehörgangs, starke Schmerzen und Ausfluss aus dem Ohr. Durch das Zuschwellen des Gehörgangs kann auch das Hören stark beeinträchtigt sein. Die Symptome ähneln denen der Mittelohrentzündung, daher sollte bei Verdacht auf eine Gehörgangsentzündung umgehend ein kundiger Arzt aufgesucht werden. Die Diagnose lässt sich problemlos durch die Inspektion des Gehörgangs stellen.

Bei der Behandlung steht die lokale Pflege, also die Reinigung, das Einbringen von Salbe und Ohrentropfen im Vordergrund. Antibiotika müssen nur in Ausnahmefällen eingenommen werden. In den ersten Tagen sind Schmerzmittel häufig erforderlich. Bei guter Pflege kommt es in der Regel schon in wenigen Tagen zu einer deutlichen Beschwerdebesserung. Die Therapie muss aber dennoch relativ lange fortgeführt werden, um eine Verschlechterung (Rezidiv) nach einigen Tagen zu vermeiden.

Die Entzündung des Gehörganges ist normalerweise ungefährlich, unbehandelt kann sie auf den Ohrknorpel übergehen (Perichondritis) und zu unschönen Verformungen der Ohrmuschel führen. Selbst das Angreifen des Knochens (Mastoiditis) ist möglich.