Die Fettabsaugung, auch Liposuktion genannt, ist wohl eine der meist diskutierten ästhetischen Operationen überhaupt. Was verbirgt sich eigentlich dahinter? Was kann sie leisten? Wann ist sie sinnvoll? Was sind die Risiken?
Bei der Liposuktion werden, in der Regel in örtlicher Betäubung, durch Einspritzen einer speziellen Lösung in das Fettgewebe die Fettzellen in ihrem Verbund gelockert und hiernach mit speziellen Kanülen abgesaugt. Postoperativ muss für mehrere Wochen Kompressionswäsche getragen werden. Das endgültige Ergebnis zeigt sich erst nach einigen Monaten.
Die Liposuktion eignet sich nicht als Ersatz für kalorienbewusste Ernährung, denn eine Ganzkörperliposuktion ist natürlich nicht praktikabel. Sinnvoll ist der Einsatz vielmehr bei diätresistenten Fettpolstern. Typisch ist hier die „Reithose” bei Frauen und der Bauch und die Hüfte bei vielen Männern, die schon anlagebedingt sämtlichen Diäten oder sportlichem Training trotzen. In diesen Problemzonen befindet sich bei entsprechender Veranlagung eine große Anzahl von Fettzellen. Fettzellen verschwinden bei kalorienreduzierter Ernährung nicht, sondern werden lediglich leerer und damit dünner. Sobald diese „ausgehungerten” Fettzellen eine Möglichkeit finden, füllen sie sich wieder, sodass diese Problemzonen nicht dauerhaft in den Griff zu bekommen sind. Bei der Liposuktion wird kein Fett aus den Fettzellen gelöst, sondern die Fettzelle selbst wird entfernt. Es bleiben also keine „hungrigen” Fettzellen zurück, die sich bei nächster Gelegenheit wieder füllen. Kommt es zu einer Gewichtszunahme, sind die Areale, in denen eine Liposuktion vorgenommen wurde, die letzten Bereiche, an denen es zu einer Fetteinlagerung kommt.
Ist der Waschbrettbauch jetzt operativ realisierbar?
Nein, das geht nun auch wieder nicht. Eine Fettschicht von cirka 2 cm sollte auch bei der Liposuktion belassen werden, um die Risiken von Sensibilitätsstörungen und Dellenbildungen so klein wie möglich zu halten. Da sind wir also schon bei den Risiken. Neben den normalen Risiken jeder Operation in lokaler Betäubung wie Entzündung, Wundheilungsstörung, Kreislaufreaktionen und Nachblutung, ist eben die Sensibilitätsstörung zu nennen, welche sich, falls sie auftritt, in der Regel in wenigen Wochen bis Monaten zurückbildet. Eine Dellenbildung kann nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden, aber durch die Verwendung besonders feiner Absaugkanülen und ausreichend langes Tragen von Kompressionswäsche nach der Operation ist auch dieses Risiko gering.
Liegen keine Erkrankungen vor, die das allgemeine Operationsrisiko erhöhen, kann man sagen: Die Liposuktion ist eine mittlerweile etablierte, äußerst wirkungsvolle und risikoarme Behandlungsmethode störender lokaler Fettdepots. Damit ist sie zur häufigsten Operation im ästhetischen Bereich geworden.