Tinnitus

Ohrgeräusche, Rauschen, Pfeifen oder Summen, die kurzzeitig auftreten – z.B. nach dem Diskobesuch – kennt fast jeder. Aber was, wenn das Geräusch nicht am nächsten Morgen verschwunden ist? Was, wenn es zur dauernden Qual wird und das Leben bestimmt?

Schon in der Antike Griechenlands kannte man das Phänomen Tinnitus. Die Griechen sagten, der Tinnitus sei das Gespräch der Götter mit den Menschen. Eine Erklärung, mit der wir uns heute nicht zufrieden geben wollen.

Was verbirgt sich hinter dem Phänomen Tinnitus wirklich?

Grundsätzlich ist, wie so oft, auch hier die Antwort nicht ganz einfach. Es gibt nicht den Tinnitus. Das Ohrgeräusch ist kein eigenes Krankheitsbild, sondern ein Symptom, also das Zeichen einer Krankheit. Man unterscheidet den objektiven Tinnitus, der vom Beobachter ebenfalls wahrgenommen werden kann, und den subjektiven Tinnitus, der nur vom Betroffenen wahrgenommen wird. Als Ursachen kommen viele Veränderungen in Betracht. Das Spektrum reicht vom Ohrenschmalzpfropf über Durchblutungsstörungen bis zum Hirntumor. Die Liste der Tinnitus auslösenden Erkrankungen ist lang. Ein Ohrgeräusch muss also ernstgenommen werden und bedarf unbedingt der ärztlichen Abklärung. Als logische Konsequenz aus der Vielfältigkeit der Erkrankungen, die den Tinnitus auslösen können, ist auch die Behandlung je nach Erkrankung unterschiedlich.

Was ist die häufigste Ursache für Tinnitus?

Als häufigste Ursache wird die Durchblutungsstörung des Innenohres angeschuldigt. Die Blutgefäße im Innenohr sind sehr fein. Eine Verengung dieser Gefäße durch Arterienverkalkung oder durch die Ausschüttung von Stresshormonen kann zur Funktionsstörung der sensiblen Innenohrsinneszellen führen, was sich durch Hörverschlechterung, Schwindel oder eben Ohrgeräusche bemerkbar machen kann. Diese Symptome können alle gemeinsam oder auch nur einzeln auftreten. Sind alle anderen möglichen Ursachen des Tinnitus ausgeschlossen, muss von dieser Ursache ausgegangen werden. Die Behandlung besteht aus durchblutungsfördernden, antientzündlichen und membranstabilisierenden Maßnahmen. Zum Teil medikamentöse, aber auch allgemeine Maßnahmen wie Entspannungstechniken, Akupunktur und gesunde Lebensweise spielen hier eine ganz wichtige Rolle. Zur erfolgreichen Behandlung sind wesentlich die Patienten gefragt. Eine sehr gute Entwicklung ist das Einbinden der Patienten in die Betreuung durch ein Team von Ärzten und nichtärztlichen Therapeuten und in die lobenswerte Arbeit von Selbsthilfegruppen.

Weitere Informationen erhalten Sie auch bei der Deutschen Tinnitus-Liga e.V.