Morbus Meniere (Meniersche-Krankheit)

Beim Morbus Meniere kommt es anfallsartig zu den drei Symptomen: Hörminderung auf einem Ohr, Ohrgeräusche und Drehschwindel. Die Dauer der Anfälle kann von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden reichen. In der Regel sind keine auslösende Faktoren zu erkennen. Gerade die Unvorhersagbarkeit der Anfälle und die Hilflosigkeit während eines Anfalles führen zu Ängsten bis hin zur behandlungsbedürftigen Depression.

Was ist Ursache des Morbus Meniere?

Im Bereich des Innenohres kommt es zu einer zu starken Produktion von Gewebsflüssigkeit, wodurch zarte Membrane einreißen. Hieraus folgt eine Kaliumionenintoxikation der Innenohrsinneszellen, zu deutsch: Eine zu große Menge an positiv geladenen Kaliumatomen vergiften die Sinneszellen des Innenohres, was dann zu den beschriebenen Symptomen führt. Die Ursache für die erhöhte Flüssigkeitsproduktion im Innenohr ist bislang unklar.

Wie ist der weitere Verlauf der Erkrankung?

Die Häufigkeit der Anfälle ist nicht vorhersagbar. Es kann bei einem einmaligen Anfall bleiben, die Anfälle können im Extremfall aber auch im Abstand von wenigen Tagen auftreten. Bei wiederholten Anfällen kommt es zur langsam zunehmenden Hörminderung auf dem betroffenen Ohr.

Wie kann die Diagnose gesichert werden?

Eine umfangreiche hals-nasen-ohrenärztliche Untersuchung mit genauer Feststellung der Krankengeschichte, Hörtestung, Hirnstammaudiometrie (siehe BERA-Untersuchung) Überprüfung des Gleichgewichtsinnes (siehe Computernystagmographie) und häufig zusätzlicher bildgebender Verfahren wie die Kernspinntomographie führen zur Diagnose.

Wie sieht die Behandlung aus?

Im akuten Anfall können die Symptome medikamentös gemildert werden. In schweren Fällen mit großer Anfallshäufigkeit ist die direkte Gabe eines speziellen Antibiotikums ins Mittelohr die Behandlungmethode der Wahl. Es kann in seltenen Fällen hierbei zur bleibenden Hörminderung kommen. In Einzelfällen kann auch eine Operation des Innenohres in Betracht gezogen werden. Die Erfolge dieser Operationen sind allerdings nicht überragend und bei den vorhandenen Operationsrisiken sollte solch eine Operation wohl überlegt sein.

Bei dem oft doch sehr langem Verlauf der Erkrankung und der außerordentlich starken psychischen Belastung ist gerade die Unterstützung der Betroffenen im psychosozialen Umfeld sehr wichtig. Eine begleitende psychologische Betreuung kann nützlich sein. Die Organisation in Selbsthilfegruppen ist oft eine sehr große Hilfe.