Hörsturz

Der Hörsturz ist eine akut auftretende Funktionsstörung des Innenohres. In der Regel ist ein Ohr betroffen. Die Patienten berichten neben der Hörverschlechterung häufig über ein Druckgefühl, ähnlich wie Watte im Ohr. Meist tritt gleichzeitig ein Ohrgeräusch (Rauschen oder Pfeifen, siehe Tinnitus) auf. Im Rahmen eines Hörsturzes kann es auch zu Schwindel kommen.

Was sind die Ursachen? Es kommt zur Schädigung der Sinneszellen. Die häufigste Ursache hierfür ist die Durchblutungsstörung im Innenohr. Diese Durchblutungsstörung kann durch viele Faktoren ausgelöst werden. Häufigster auslösender Faktor ist die seelische Belastung, das was wir heute unter dem Schlagwort Stress verstehen. Als weitere Faktoren gelten Nikotin- und Alkoholkonsum, Fettstoffwechselstörungen, Herzerkrankungen, erhöhte Blutgerinnungsneigung, Blutdruckschwankungen, erhöhte Blutfette, Erkrankungen der Halswirbelsäule, Arteriosklerose, Diabetes mellitus und Übergewicht. Ein Hörsturz kann aber auch durch einen Virusinfekt, massive Lärmbelastung oder Hirntumoren ausgelöst werden.

Ein Hörsturz kann vom Hals-Nasen-Ohrenarzt durch Hörtest und mikroskopische Untersuchung des Ohres schnell und zweifelsfrei diagnostiziert werden. Liegt ein Hörsturz vor, folgen weitere Untersuchungen zur Ursachenfindung.

Die Behandlung zielt auf Förderung der Durchblutung des Innenohres ab. Hierzu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Stationäre Infusionstherapie (Gabe eines Medikamentes als Tropfinfusion über die Vene stationär im Krankenhaus), ambulante Infusionstherapie (Gabe eines Medikamentes als Tropfinfusion über die Vene in der Praxis), Behandlung mit Tabletten, Akupunktur, Behandlung in der Sauerstoffdruckkammer, bei erhöhten Blutfetten Hämapherese (Blutwäsche ähnlich der Dialyse bei Nierenkranken). Bei Tumoren, die allerdings nur extrem selten Ursache des Hörsturzes sind, muss natürlich ggf. eine operative Behandlung erfolgen.

Wird der Hörsturz frühzeitig erkannt, bestehen sehr gute Chancen auf eine vollständige Ausheilung. Bei Behandlungsbeginn innerhalb der ersten Woche kehrt das Hörvermögen in mehr als 80% der Fälle zurück.